Gratwanderung Vigezzo-Centovalli

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OS13 - anspruchsvolle Wanderung über 5 Tage


Vom Ossola ins Tessin, immer entlang des Höhenzugs nördlich von Valle Vigezzo und Centovalli. Wir überschreiten das komplette Bergmassiv zwischen Italien und der Schweiz, eine schier endlose Gratwanderung mit großartigen Panoramen bis zum Monte Rosa und Lago Maggiore. Dabei erklimmen wir nicht nur zwei der prominentesten Gipfel der Gegend, sondern wandern auch auf unbekannten Pfaden und besuchen einsame Biwakhütten, die teilweise nur mit Schlüssel zugänglich sind.



Ausgangspunkt: Masera


Vom Bahnhof in Masera starten wir unsere lange Wanderung auf die andere Seite des Bergmassivs, das das Ossola vom Tessin trennt. Zunächst geht es ein Stück durch die Ebene, über den breiten Torrente Melezzo und durch die Altstadt des hübschen Dörfchens, ehe wir uns an den Aufstieg machen. Dabei kommen wir an zahlreichen pittoresken Weilern vorbei, können eine uralte Weinpresse besichtigen und wandern durch Hänge, auf denen der berühmte Nebbiolo gedeiht.


Schon bald verlassen wir das offizielle Wegenetz und ein schmaler Saumpfad führt uns steil hinauf zur Weidelandschaft von Pescia. Dabei kommen wir an einigen spektakulären Aussichtsplätzen hoch über dem Ossolatal vorbei. Schließlich biegen wir ins Valle Vigezzo ein und folgen einem ebenfalls kaum bekannten Weglein zu unserer ersten Unterkunft, einer rustikalen Waldhütte. Dass wir dort andere Menschen treffen, ist eher unwahrscheinlich, doch die Siebenschläfer werden uns sicherlich Gesellschaft leisten.


Tag Nummer zwei beginnt mit einem steilen Aufstieg zum ersten Gipfelchen unserer Tour, dem Croce di Rovareccio. Wir folgen dem hier eher breiten Rücken nach Osten und steigen über den Monte Alom zum Monte Paver auf, einem der beiden großartigen Panoramagipfel unserer Tour.


Ein kurzer Abstieg bringt uns in den großen Kessel von Cazzola, und nun wird es wild. Auf einem Ziegenpfad queren wir die steilen Hänge unter der Scheggia. Es gilt, einige leicht ausgesetzte Stellen zu überwinden, und ab und zu kommen wir um den Einsatz der Hände nicht herum. Doch dank der Ziegen, die diese Passage freihalten, erreichen wir schließlich das herrlich gelegene Rifugio Regi. In diese nur mit Schlüssel zugängliche und sehr gemütliche Hütte quartieren wir uns für die Nacht ein.


Am nächsten Tag haben wir zunächst einen steilen Abstieg vor uns, ehe die Höhenwanderung weiter geht. Ein nun wieder guter Weg schlängelt sich immer weiter am Hang entlang und bringt uns so zur einmalig schönen Mulattiera der Alpe i Motti. Wir steigen auf ihr bis zur gleichnamigen Alp auf und folgen einem weiteren Höhenweg, dem wir nun bis zu unserem Ziel im Tessin treu bleiben werden. Er schlängelt sich mal südlich, mal nördlich vom Hauptgrat entlang, überschreitet auch einige Gipfel und passiert zahlreiche Seelein und Bergbauernhöfe.


Für unsere nächste Übernachtung stehen uns gleich drei davon zur Verfügung, und sie sind alle sehr einfach eingerichtet. Wenn die Beine schon müde sind, können wir im neuen Bivacco Ruggia bleiben: es bietet jedoch nur eine trockene Stube ohne weitere Infrastruktur. Oder, wenn es Kondition und Wetter zulassen, folgen wir noch weiter dem Rücken und bleiben in einem der beiden nächsten Biwaks, die zwar ebenfalls sehr einfach sind, allerdings über eine Feuerstelle verfügen. Zwischen ihnen liegt noch das ein oder andere Gipfelchen, das wir natürlich nicht auslassen, sei es am dritten oder am vierten Tag.


Unser Weg bleibt auch anschließend dem Grat treu und erreicht nach einigem Auf und Ab schließlich die Grenze zur Schweiz. Kurz danach kommen wir zur einmalig schön gelegenen Alpe Ruscada mit ihren vielen kleinen Seelein. Es folgt ein kurzer, doch steiler Aufstieg zu einem weiteren echten Höhepunkt unserer Tour, dem Pizzo Ruscada, eine wahre Pyramide zwischen Centovalli, Valle Onsernone und Valle Vigezzo. Bei entsprechendem Wetter ist der Blick kaum zu überbieten.


Vom Gipfel ist es nicht mehr weit bis zu unserer nächsten und letzten Herberge, dem nagelneuen Rifugio Cortenuovo, ebenfalls nur mit Schlüssel zugänglich. Nach der eher spartanischen Unterkunft des Vortags ein krönender Abschluss: hier wird es uns an nichts fehlen!


Am letzten Tag, nach einem spektakulären Sonnenaufgang, folgen wir stets dem nun sanften Rücken ins Tessin hinein. Dabei überschreiten wir nochmals ein Gipfelchen, kommen an zahlreichen renovierten Bergbauernhöfen vorbei und erreichen schließlich unser Ziel, das hübsche Örtchen Intragna. Von dort bringt uns der Zug der Centovalli-Bahn zurück nach Masera bzw. Domodossola - noch einmal ein Highlight unserer Tour!


Rückkehr am späten Nachmittag.


Höhendifferenzen:

1. Tag: + 1200m, - 80m

2. Tag: + 940m, - 470m

3. Tag: + 990m, - 1140m (bis Caneto)

4. Tag: + 530m, - 740m (ab Caneto)

5. Tag: + 280m, - 1580m


beste Jahreszeit: Juni bis Oktober


Leistungen:

-Zugfahrt Domodossola-Masera und Intragna-Domodossola

-Führung wie beschrieben

-Verpflegung ausreichend für fünf Tage: Brotzeit, Müsli-/Schokoriegel, vier warme Mahlzeiten (Suppe, Pasta/Risotto/Polenta/Couscous o.ä., Nachtisch), Frühstück (Müsli, Kaffee, Tee)

-Übernachtungen in den einfachen Unterkünften von Cortina, Regi, Ruggia/Caneto und Corte Nuovo


maximale Teilnehmerzahl 4 Personen