Valle dei Bagni

OS07 - mittelschwere Wanderung über 2 Tage


Kaum jemand kennt ihn, den italienischen Teil des Valle Onsernone. Dabei spielte er einst eine wichtige Rolle in der Alpwirtschaft des Valle Vigezzo. Denn nicht von der Schweiz aus, was geografisch naheliegend wäre, wurde dieses Tal einst bestellt. Die italienischen Bauern aus Santa Maria, Craveggia und Toceno trieben (und treiben teilweise noch heute) ihre Kühe über die Pässe, um die saftigen Weiden in diesem abgeschiedenen Winkel zu erreichen. Auch wir überwinden einen dieser Übergänge, um ins heute fast in Vergessenheit geratene Valle dei Bagni zu gelangen.



Ausgangspunkt: Arvogno (Valle Vigezzo)


Wir starten im kleinen Bergweiler Arvogno, wo die historische breite Mulattiera ansetzt. Ein Meisterwerk des Wegebaus! Dieser "Kuhstraße" (in der Tat wurde sie nicht für Maultiere, sondern fürs Milchvieh angelegt), der längsten komplett erhaltenen der Region, folgen wir bergauf. Über viele Serpentinen zieht sie sich am Hang entlang, passiert dabei zahlreiche Bäche und auch kleine Höfe, ehe sie kurz unterhalb unseres Passes den Wald verlässt. Riesige Steinhäuser, einst wie heute als Stallungen genutzt, stehen auf den weitläufigen Weiden. Überall mäandern Bäche und rauschen Wasserfälle. Eine einmalige Szenerie!


Oben angekommen begeben wir uns in eine andere Welt, in das einsame Valle dei Bagni. Hier hat längst der Wald die Weideflächen zurück erobert und die Wildtiere haben wieder das Regiment übernommen. Steil führt unser Pfad hinab bis zu einem kleinen, verwunschenen Häuschen, das heute als spartanische Unterkunft dient. Wir können uns hier einquartieren (für echte Wildnisfreunde) oder noch ein Stück dem rauschenden Rio Onsernone folgen, bis sich das Tal öffnet. Hier sind wir im Zentrum des Valle dei Bagni, mitten im Nirgendwo. Und auch dort steht eine Hütte, ein privates Haus des Italienischen Alpenclubs, für das ich den Schlüssel besitze. Hier wird es uns an nichts fehlen und wir können einen gemütlichen Abend vor dem Kaminfeuer verbringen.


Um nun das abgeschiedene Tal wieder zu verlassen, bedarf es eines neuerlichen Aufstiegs zu einem der zahlreichen Pässe hinüber ins Valle Vigezzo. Wir wählen eine der panoramareichsten Varianten. Nach etlichen steilen Höhenmetern im Wald öffnen sich erneut die Hochweiden, von denen wir nochmals herrliche Aussichten auf den Talkessel und bis ins dahinter liegende Valle Onsernone genießen können. Auf einem Höhenweg queren wir zu den hübsch gelegenen Bergseen von Muino und erreichen schließlich den gleichnamigen Pass - nicht, ohne vorher noch einen echten Höhepunkt mitzunehmen! Denn wir wandern nicht einfach nur über den Grat hinüber, wir durchqueren ihn in einem Tunnel! Um das Holz der reichen Wälder des Valle dei Bagni nutzen zu können, wurde hier vor bald 90 Jahren eine Transportseilbahn gebaut, die nicht über, sondern unter dem Berg hindurch ging. Die Passage ist nach wie vor begehbar.


Vom Pass geht es gleich wieder steil bergab zu einigen Höfen, von denen wir auf einem guten und nach wie vor landschaftlich reizvollen Weg in Richtung Arvogno zurück wandern. Kurz vor dem Ziel passieren wir einen eindrucksvollen Wasserfall, der sich in einen - leider unerreichbaren - azurblauen Felstopf ergießt.


Rückkehr am Nachmittag.


Höhendifferenzen:

1. Tag + 840m, - 1010m

2. Tag + 1090m, - 920m


beste Jahreszeit: Mai bis November


Leistungen:

-Transfer ab Domodossola und innerhalb des Valle Vigezzo - andere Orte auf Anfrage (max. 4 Personen)

-Führung wie beschrieben

-Verpflegung ausreichend für zwei Tage: Brotzeit, Müsli-/Schokoriegel, Abendessen (Suppe, Pasta/Risotto, Nachtisch), Frühstück (Müsli, Kaffee, Tee)

-Übernachtung in der einfachen Unterkunft von Croso bzw. Fondomonfracchio


maximale Teilnehmerzahl 8 Personen