Der wilde Westen

VG27 - herausfordernde Wanderung über 3 Tage


Die Westflanke des Nationalparks bietet nur wenige offiziell markierte Wege, doch dafür umso mehr Wildnis. Auf dieser Tour stromern wir auf alten Pfaden durch steile Schluchten und dunkle Wälder ebenso wie über schroffe Grate mit entsprechend grandiosen Ein- und Ausblicken.

Wer es etwas ruhiger mag, der kann während dieser drei Tage auch auf (etwas) bequemeren Wegen bleiben. Dann sinkt die Schwierigkeit auf "anspruchsvoll".



Ausgangspunkt: Trontano

 

Von Domodossola bringt uns die berühmte Centovalli-Bahn (hier Vigezzina genannt) zu unserem Startpunkt Trontano, das auf einem Balkon über dem Ossolatal liegt. Nachdem wir dort den hübschen Weiler Cocco durchquert haben, verlassen wir die markierten Wege und steigen auf einem kleinen und in Vergessenheit geratenen Pfad durch eine eindrucksvolle Schlucht nach Briasca auf. Hin und wieder öffnet sich ein großartiges Panorama auf das Obere Ossolatal und das Valle Vigezzo.


In Briasca stehen zwar diverse Wegweiser, von Markierungen fehlt aber nach wie vor jede Spur. Ein teilweise schmaler und versteckter Steig bringt uns durch Buchenwald und über einige Bäche zur großen Weide von Parpinasca.

Weiter geht es, nach wie vor steil, hinauf zur Kuppe von Nava. Ein kurzer Abstecher führt uns zum dortigen Kreuz mit einem grandiosen Blick auf Domodossola. Nun haben wir den langen Aufstieg hinter uns und wir queren im leichten Auf und Ab hinüber zum Ziel des Tages, dem Bivacco Rina. Inmitten eines lockeren Lärchenwaldes gelegen, können wir uns an der frischen Quelle laben und auf den spektakulären Sonnenuntergang hinter den Walliser Viertausendern warten. Das Panorama von hier oben ist schlicht und ergreifend fantastisch.


Am zweiten Tag stehen Grate und Gipfel auf dem Programm! Wir steigen zunächst weglos, später auf Schafpfaden zum großen Kessel des Pizzo Tignolino auf. Über Blockhalden, Schrofen und Grashänge besteigen wir schließlich die mit 2246 Metern zweithöchste Erhebung des Nationalparks.

Vom Gipfel gehen wir praktisch weglos zum Passo di Basagrana hinab, an dem wieder ein recht gut erhaltener Wanderweg ansetzt. Diesem folgen wir in stetem Auf und Ab, wobei wir die Ostflanke der Testa di Menta queren. Auf diesem Höhenweg erleben wir fantastische Aussichten über fast das gesamte Val Grande und bis zum Lago Maggiore.


Gerade richtig zur Mittagspause erreichen wir dann das schön gelegene Bivacco Ragozzale. Gestärkt folgen wir weiter dem Höhenweg, der uns weiter durch einen steilen Hang führt und letzlich auf den nächsten Gipfel, die Punta Pozzolo, bringt.


Nun wartet auf uns noch der Abstieg zu unserer Herberge für die Nacht. Dafür folgen wir nicht den roten Punkten, die durch einen unangenehm steilen Grashang führen, sondern wandern auf einem einfacheren, jedoch praktisch unbekannten Pfad über schöne Hochebenen und durch lichten Lärchenwald. Ein verstecktes Felsband, das durch die fast senkrechte Flanke nördlich der Punta Pozzolo führt, bringt uns dorthin.

So erreichen wir letztlich das Bivacco Pozzolo, das von den Einheimischen "Heidihäuschen" genannt wird. In diesem Schmuckkästchen quartieren wir uns für die zweite Nacht ein. Bei entsprechendem Wetter können wir vor dem Haus zu Abend essen und den Sonnenuntergang hinter den Walliser Viertausendern genießen.


Der letzte Tag bringt uns dann gleich wieder in die Wildnis. Nach einer kurzen Querung nach Cortevecchio folgen wir einer alten Kuhstraße, einer sogenannten "Strà di Vacch", über die früher das Großvieh von Cosasca herauf getrieben wurde. Sie ist von den meisten Karten verschwunden und nicht immer einfach zu finden...

Nach einem langen Abstieg erreichen wir so die tief eingeschnitte Schlucht des Rio di Menta, der mit Hilfe einer überraschend gut erhaltenen Bogenbrücke überquert werden kann. Es folgt ein kurzer, steiler Aufstieg durch abweisende Felswände: auch hier wurde eine faszinierende Weganlage für die Passage der Kühe geschaffen.

Schließlich wandern wir auf bequemen Maultierpfaden, vorbei an Weilern und einer Bergkirche, hinab nach Cosasca, von wo uns der Bus zurück nach Domodossola bringt.

 

Rückkehr am Nachmittag.

 

Höhendifferenzen:

1. Tag + 1290m, - 90m

2. Tag + 1010m, - 1090m

3. Tag + 240m, - 1630m


beste Jahreszeit: Juni bis November

 

Leistungen:

-Zugfahrt Domodossola-Trontano, Busfahrt Cosasca-Domodossola

-Führung wie beschrieben

-Verpflegung ausreichend für drei Tage: Brotzeit, Müsli-/Schokoriegel, zwei warme Mahlzeiten (Suppe, Pasta/Risotto, Nachtisch), Frühstück (Müsli, Kaffee, Tee)

-Übernachtungen in den einfachen Unterkünften von Rina und Pozzolo


Zur Buchung ist eine kurze Angabe der Bergerfahrung der Teilnehmer obligatorisch.


maximale Teilnehmerzahl 4 Personen