Cima Tuss und Corte del Bosco

VG08 - herausfordernde Tageswanderung


Wanderung auf einen relativ unbekannten, doch spektakulären Gipfel hoch über der Val-Grande-Schlucht und des Schutzgebiets der Riserva Integrale. Und nicht nur der Gipfel lockt, sondern auch die Wildnis im Bassa Val Grande. Auf alten, in Vergessenheit geratenen Pfaden stöbern wir durch die Hänge über Velina und erleben so Natur und Geschichte pur.



Ausgangspunkt: Cicogna


Gleich zu Beginn der Tour in der "kleinen Hauptstadt" des Parks Cicogna verlassen wir die markierten Wege und steigen über eine in Vergessenheit geratene Mulattiera auf. Sie windet sich durch die steilen Hänge über der Schlucht des Rio Pogallo und erreicht schließlich den Rücken von Leciurt, wo wir wieder auf einen offiziellen Wanderweg stoßen. Ihm folgen wir kurz zu einer aussichtsreichen Wiese und tauchen danach in Schatten spendenen Buchenwald ein.


Wir verlassen ihn nach einigen weiteren Höhenmetern wieder und erreichen die Kuppe von Belmello. Immer auf der Gratschneide geht es weiter hinauf - links von uns das Val Grande, rechts das Val Pogallo, hinter uns der Lago Maggiore. Ein schöneres Panorama wird man so schnell nicht finden.


Sobald der Pfad sich daran macht, die letzte Rampe zur Cima Sasso zu erklimmen, biegen wir nach links ab und folgen einer alten, leicht ausgesetzten Spur hinüber zur Cima Tuss. Nun öffnen sich vor uns die tiefen Abgründe des Val Caurì und der Val-Grande-Schlucht. Von kaum einem anderen Ort hat man einen besseren Blick in die Wildnis der Schlucht und in jene der Riserva Integrale.


Nach dem Gipfelsieg steigen wir zunächst weglos über Grashänge ab. Hier ist es wichtig, den Anfang der aufgegebenen Mulattiera nach Velina zu finden - hinter einer Buche beginnt sie, in Richtung Corte del Bosco zu queren. Wer sich hier nicht auskennt, muss entweder eine sehr gute Spürnase haben oder viel Zeit in die Wegsuche investieren.


Nachdem wir die Ruinen der Corte del Bosco passiert haben, wird der Weg breiter und führt uns überraschend bequem hinunter zum obersten Weiler von Velina. Hier können noch viele Dinge des einstigen Bergbauerntums besichtigt werden, unter anderem ein Ziehbrunnen und einige Obstbäume, die längst verwildert sind. Vom "Dorfplatz" können wir nochmals eine eindrucksvolle Aussicht ins Val Grande genießen.


Dann, nachdem wir an den alten Weinstöcken von Velina Mezza vorbei gekommen sind, gelangen wir nach Velina Baserga, wo der Einsiedler Piero eine kleine Hütte unterhält. Genau richtig für einen nachmittäglichen Kaffee.


Zurück nach Cicogna bringt uns dann der offizielle Weg via Montuzzo - ein spektakulärer Abschluss! Der eindrucksvoll angelegte Pfad windet sich am Steilhang entlang und passiert dabei zahlreiche Geisterdörfer und verfallene Terrassierungen. Geschichte pur!


Diese Tour ist zwar nur für bergerfahrene und konditionsstarke Wanderer geeignet, sie ist jedoch trotz ihrer Wildheit nicht extrem anspruchsvoll. Entscheidend ist vielmehr, die Passagen zu kennen. Für den Gipfel und die weglosen Abschnitte davor und danach sind eine gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit dennoch unerlässlich.

Zur Buchung ist die Vorlage einer kurzen Übersicht über die in letzter Zeit unternommenen Touren Voraussetzung.


Prinzipiell ist es auch möglich, die Wanderung auf zwei Tage mit einer Übernachtung in Velina auszudehnen. Das spart den nochmals anstrengenden Rückweg nach Cicogna, wenn die Beine langsam müde werden, und ermöglicht das Erlebnis einer Nacht in der Einsamkeit.


Rückkehr am Abend.


Höhendifferenzen: + 1480m, - 1480m


beste Jahreszeit: Mai bis Dezember


Leistungen:

-Transfer ab Domodossola, Verbania und innerhalb des Val d'Ossola; andere Orte auf Anfrage (max. 4 Personen)

-Führung wie beschrieben

-Verpflegung: Brotzeit, Schoko-/Müsliriegel


Zur Buchung ist eine kurze Angabe der Bergerfahrung der Teilnehmer obligatorisch.


maximale Teilnehmerzahl 6 Personen